In Deutschland wird Elterngeld als finanzielle Unterstützung für Eltern während der Elternzeit gewährt. Es bietet Eltern die Möglichkeit, eine Pause von der Erwerbstätigkeit zu nehmen und sich um ihr neugeborenes Kind zu kümmern. Ein wichtiger Unterschied zwischen Elterngeld und Elterngeld Plus liegt in der Flexibilität der Bezugsdauer und der Höhe der Zahlungen.
Elterngeld wird in Höhe von 65-67% des durchschnittlichen Nettoeinkommens vor der Geburt des Kindes gezahlt und kann für bis zu 14 Monate bezogen werden. Im Falle von Elterngeld Plus haben Eltern die Möglichkeit, ihr Elterngeld über einen längeren Zeitraum zu beziehen, jedoch zu reduzierten Raten. Sie können zwischen 24 und 28 Monate Elterngeld Plus beziehen, wobei die Höhe der Zahlungen bei der halben Rate des regulären Elterngeldes liegt.
Die Entscheidung, ob Elterngeld oder Elterngeld Plus beantragt werden soll, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen der Eltern ab. Beide Varianten bieten eine finanzielle Unterstützung während der Elternzeit, jedoch mit verschiedenen Möglichkeiten zur Gestaltung der Bezugsdauer und der Höhe der Zahlungen.
Inhalt
Fundamentale Konzepte des Elterngeldes
Das Elterngeld ist eine finanzielle Unterstützung, die in Deutschland Eltern zur Verfügung steht, die nach der Geburt ihres Kindes ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder ganz aufgeben. Diese staatliche Zahlung soll die finanzielle Belastung während der ersten Lebensjahre eines Kindes verringern. Im Jahr 2015 wurde das Elterngeld Plus eingeführt, um den Bedürfnissen moderner Familien besser Rechnung zu tragen.
Das klassische Elterngeld
Das klassische Elterngeld wird für maximal 14 Monate gezahlt, wenn beide Elternteile sich in die Betreuung des Kindes einbringen. Die Höhe des Elterngeldes hängt vom Nettoeinkommen des betreuenden Elternteils während der zwölf Monate vor der Geburt ab. In der Regel kann ein monatliches Elterngeld zwischen 300 und 1.800 Euro beantragt werden.
Eine Besonderheit ist die Regelung für Väter: Sie erhalten häufig die volle Unterstützung, wenn sie sich aktiv an der Betreuung beteiligen, was als Vaterschaftsmonate bekannt ist. Diese Regelung hat dazu geführt, dass Väter verstärkt in die Elternzeit gehen.
Elterngeld Plus im Detail
Das Elterngeld Plus wurde speziell für Eltern entwickelt, die während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchten. Es ermöglicht Eltern, kreative Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu finden. Mit Elterngeld Plus können Eltern die finanzielle Unterstützung über einen längeren Zeitraum erhalten, jedoch in geringerer Höhe pro Monat.
Ein großer Vorteil von Elterngeld Plus ist, dass die Bezugsdauer auf bis zu 28 Monate verlängert werden kann, wenn beide Elternteile Elterngeld Plus in Anspruch nehmen. Eltern haben die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten und gleichzeitig Elterngeld Plus zu beziehen. Diese Option ist besonders attraktiv für Eltern, die schrittweise wieder ins Berufsleben einsteigen möchten.
Höhe und Berechnung der Leistungen
Die Leistungshöhe beim klassischen Elterngeld variiert je nach Einkommen, während Elterngeld Plus auf den gleichen Bemessungsgrundlagen basiert, jedoch die Beträge halbiert. Beispielsweise, wenn ein Elternteil im regulären Elterngeld 1.200 Euro erhalten würde, könnte dieser im Elterngeld Plus maximal 600 Euro im Monat erhalten.
Die durch Teilzeitarbeit zusätzlich verdienten Einkommen werden hier ebenfalls angerechnet, was bedeutet, dass die Gesamtleistung maximiert werden kann. Ein Elternteil darf bis zu 30 Wochenstunden arbeiten, ohne dass das Elterngeld Plus gekürzt wird, solange man nach wie vor Erziehungszeit in Anspruch nimmt.
Stichpunkte zu den Unterschieden
Hauptunterschiede
- Bezugsdauer: 14 Monate beim Elterngeld, bis zu 28 Monate beim Elterngeld Plus.
- Höhe der Zahlungen: Elterngeld wird in voller Höhe gezahlt, während das Elterngeld Plus in reduzierter Form ausgezahlt wird.
- Arbeitsmöglichkeiten: Teilzeitarbeit ist während des Bezugs von Elterngeld Plus möglich, ohne gesetzlichen Verlust der Unterstützung.
Besondere Regelungen
Das Elterngeld und Elterngeld Plus bieten flexible Optionen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Familien gerecht zu werden. Elterngeld Plus ist besonders interessant für junge Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes nicht vollständig im Beruf aussteigen möchten. Durch die Möglichkeit von Teilzeitarbeit und gleichzeitiger finanzieller Unterstützung können sie Familie und Beruf besser miteinander kombinieren.
Freigrenzen der Teilzeitarbeit
Ein entscheidender Punkt ist, dass Eltern beim Bezug von Elterngeld Plus maximal 30 Stunden pro Woche arbeiten können, ohne dass die Zahlungen beeinträchtigt werden. Das bedeutet, dass sie einen sanften Übergang zurück in den Beruf gestalten können.
Welche Form des Elterngeldes ist für Sie am besten?
Die Entscheidung, ob das klassische Elterngeld oder das Elterngeld Plus besser geeignet ist, hängt von der individuellen familiären und beruflichen Situation ab. Wenn die Eltern vor der Geburt des Kindes ein höheres Einkommen hatten und bereit sind, die Elternzeit voll auszuschöpfen, könnte das klassische Elterngeld die beste Wahl sein. Dagegen ist das Elterngeld Plus für diejenigen geeignet, die sich nicht vollständig aus dem Berufsleben zurückziehen möchten, und ihr Einkommen während der Elternzeit aufrechterhalten möchten.
Zusammenfassung der Optionen
Eltern haben die Möglichkeit, je nach Lebenssituation und persönlichen Vorlieben zu entscheiden, welche Unterstützung für sie am sinnvollsten ist. Sowohl das klassische Elterngeld als auch das Elterngeld Plus bieten wichtige finanzielle Unterstützung, um die Herausforderungen der Elternschaft zu bewältigen. Wichtige Aspekte sind die Flexibilität der Arbeitszeiten und die Freiheit, die Eltern während dieser kritischen Lebensphase genießen möchten.
Rechtzeitige Beantragung
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Anträge sowohl für das Elterngeld als auch für das Elterngeld Plus rechtzeitig gestellt werden sollten, idealerweise direkt nach der Geburt des Kindes. Die Antragsformulare können online heruntergeladen oder bei der zuständigen Behörde eingeholt werden. Eltern sollten darauf achten, alle notwendigen Unterlagen und Nachweise beizufügen, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden.
Informieren und Beraten lassen
Um die richtige Entscheidung zu treffen und die bestmögliche Unterstützung zu erhalten, ist es ratsam, sich im Vorfeld umfassend zu informieren. Neben den offiziellen Informationsblättern gibt es zahlreiche Beratungsstellen und Online-Ressourcen, die bei der Antragstellung sowie den folgenden Schritten unterstützen können.
Insgesamt bieten das Elterngeld und das Elterngeld Plus unterschiedliche Ansätze, um Familien in Deutschland während der ersten Lebensjahre ihrer Kinder finanziell unter die Arme zu greifen und eine positivere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hauptunterschied zwischen Elterngeld und Elterngeld Plus die Flexibilität bei der Aufteilung der Leistungsmonate ist. Während Elterngeld über einen Zeitraum von bis zu 14 Monaten bezogen werden kann, ermöglicht das Elterngeld Plus eine längere Bezugszeit von bis zu 28 Monaten bei halbieren Leistungen. Elterngeld Plus richtet sich somit an Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes Teilzeit arbeiten möchten und finanzielle Unterstützung benötigen.