Menü Schließen

Wird das Elterngeld bei Doppelverdienern anders berechnet?

In Deutschland haben Eltern das Recht auf Elterngeld, um sie finanziell zu unterstützen, während sie sich um ihr neugeborenes Kind kümmern. Das Elterngeld basiert in der Regel auf dem Einkommen vor der Geburt des Kindes und wird für einen bestimmten Zeitraum gezahlt. Wenn ein Elternteil während des Elterngeldbezugs einen zusätzlichen Nebenjob annimmt, kann dies Auswirkungen auf die Höhe des Elterngeldes haben. Es ist wichtig zu beachten, dass Einkommen aus einem Nebenjob in der Regel auf das Elterngeld angerechnet wird und somit die Höhe des Elterngeldes reduzieren kann. Es ist ratsam, sich im Vorfeld über die genauen Regelungen und mögliche Auswirkungen zu informieren, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.

Die Entscheidung, ein Elterngeld zu beantragen, ist für viele frischgebackene Eltern eine der wichtigsten finanziellen Überlegungen. Doch was passiert, wenn dazu noch ein Nebenjob hinzukommt? In diesem Artikel beleuchten wir, wie sich ein zusätzlicher Nebenjob auf das Elterngeld auswirkt, welche gesetzlichen Regelungen bestehen und was Eltern beachten sollten.

Was ist Elterngeld?

Elterngeld ist eine finanzielle Unterstützung des Bundes, die Eltern für die Betreuung ihres neugeborenen Kindes erhalten können. Es soll helfen, den Einkommensverlust, der durch die Geburt und die anschließende Betreuung des Kindes entsteht, auszugleichen. Es wird für maximal 14 Monate gezahlt – wenn beide Elternteile sich an der Betreuung des Kindes beteiligen.

Wie wird das Elterngeld berechnet?

Die Berechnung des Elterngeldes erfolgt auf Basis des durchschnittlichen Nettoeinkommens der letzten 12 Monate vor der Geburt des Kindes. Der genaue Prozentsatz des einkommensabhängigen Elterngeldes liegt zwischen 65% und 67% des Nettoeinkommens – abhängig vom individuellen Einkommen. Verdienen Eltern weniger als 1.000 Euro netto, steigt der Prozentsatz sogar auf bis zu 100%.

Zusätzlicher Nebenjob: Was gilt es zu beachten?

Ein zusätzlicher Nebenjob kann sowohl finanzielle Vorteile als auch Nachteile für Eltern haben, die Elterngeld beantragen oder bereits erhalten. Zunächst einmal ist es wichtig, die Gesetzeslage zu kennen.

Regelungen zum Hinzuverdienst während des Elterngeldbezugs

Wenn Eltern während des Bezugs von Elterngeld einen Nebenjob ausüben, müssen sie die Verdienstgrenzen beachten, um keine Nachteile bei der Elterngeldberechnung zu erfahren. Der Hinzuverdienst kann bis zu einer bestimmten Grenze angerechnet werden, ohne dass das Elterngeld gekürzt wird.

Verdienstgrenze

Die Verdienstgrenze für einen Nebenjob liegt bei 30 Stunden pro Woche während des Bezugszeitraums. Verdient ein Elternteil mehr als diesen Betrag, wird das Elterngeld gekürzt. Es gilt: Je mehr man verdient, desto weniger Elterngeld erhält man.

Elterngeld Plus und Partnerschaftsbonus

Für Eltern, die auch während des Elterngeldbezuges in Teilzeit arbeiten möchten, bietet das Elterngeld Plus interessante Möglichkeiten. Hierbei können Eltern für bis zu 24 Monate Elterngeld erhalten, wenn sie in Teilzeit arbeiten. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn beide Elternteile einen Nebenjob haben und so gleichzeitig Beruf und Familie vereinbaren wollen.

Partnerschaftsbonus

Zusätzlich gibt es den Partnerschaftsbonus, der in Anspruch genommen werden kann, wenn beide Elternteile in einem Zeitraum von vier aufeinanderfolgenden Monaten für mindestens 25 bis 30 Stunden pro Woche arbeiten. Dies kann in Kombination mit einem Nebenjob erfolgen und führt zu einer weiteren finanziellen Unterstützung.

Wie wirkt sich der Nebenjob auf die Berechnung des Elterngeldes aus?

Ein zusätzlicher Nebenjob kann sich sowohl positiv als auch negativ auf die Höhe des Elterngeldes auswirken. Wenn beispielsweise das Einkommen durch den Nebenjob steigt, kann dies zu einer Reduzierung des Elterngeldanspruchs führen, da das Elterngeld teilweise vom Einkommen der letzten 12 Monate berechnet wird.

Armutsgrenze und sozialer Ausgleich

Es ist auch wichtig, die Armutsgrenze und den sozialen Ausgleich im Auge zu behalten. Wenn das Einkommen durch den Nebenjob zu niedrig ist, könnte dies dazu führen, dass die elterliche Unterstützung, die man erhält, nicht ausreicht, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Hier sollten Eltern über Alternativen nachdenken, wie z. B. staatliche Unterstützungen oder -programme, die bereitstehen.

Rechtliche Aspekte

Bevor frischgebackene Eltern einen Nebenjob annehmen, sollten sie sich umfassend über die rechtlichen Aspekte informieren. Zu den wichtigsten Themen gehören:

  • Steuern: Wie werden die Einkünfte besteuert?
  • Sozialversicherungen: Müssen Beiträge zur Sozialversicherung gezahlt werden?
  • Änderung der Elterngeldstelle: Muss ich meine Elterngeldstelle über den Nebenjob informieren?

Die Rolle der Elterngeldstelle

Es ist wichtig, dass Eltern frühzeitig mit ihrer Elterngeldstelle kommunizieren. Bei Unsicherheiten kann sich das Gespräch mit einem Berater lohnen, der dabei helfen kann, den besten Weg zu finden und die steuerlichen sowie sozialversicherungsrechtlichen Aspekte korrekt zu handhaben.

Tipps für Eltern mit Nebenjob

Hier sind einige Tipps, wie Eltern ihren Nebenjob gestalten können, ohne dass ihr Elterngeld negativ beeinflusst wird:

  • Informiere dich vorab über die Verdienstgrenze.
  • Halte deine Arbeitsstunden genau im Blick, um keine rechtlichen Grenzen zu überschreiten.
  • Plane deine Einnahmen und Ausgaben detailliert, um keine finanziellen Engpässe zu riskieren.
  • Nutze das Elterngeld Plus, um längere Unterstützung zu erhalten, während du in Teilzeit arbeitest.
  • Suche nach Jobs, die flexible Arbeitszeiten ermöglichen, sodass die Familie nicht zu kurz kommt.

Ein Nebenjob kann helfen, zusätzliche finanzielle Ressourcen zu schaffen, sollte jedoch immer im Einklang mit den Regelungen des Elterngeldes stehen. So stellen Eltern sicher, dass sie sowohl die beruflichen als auch die familiären Verpflichtungen in Einklang bringen können.

Ein zusätzlicher Nebenjob kann sich negativ auf das Elterngeld auswirken, da das Elterngeld auf Grundlage des vorherigen Einkommens berechnet wird. Wenn durch den Nebenjob ein höheres Einkommen erzielt wird, kann dies dazu führen, dass das Elterngeld insgesamt niedriger ausfällt. Es ist daher ratsam, sich vor der Annahme eines Nebenjobs über die möglichen Auswirkungen auf das Elterngeld zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert