Die Steuererklärung 2024 steht an und viele fragen sich, wie sie schnell, effektiv und ohne unnötigen Stress an die Erstellung herangehen können. In diesem Artikel erhältst du eine kompakte Einführung zu den wichtigsten Aspekten: Wer muss eine Steuererklärung machen? Welche Fristen gelten? Wie kann man optimal Steuern sparen? Und vor allem: Wie gelingt das Ganze möglichst komfortabel, damit du dir Zeit und Geld sparst?
Inhalt
- 1 Wer ist verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben?
- 2 Warum sich eine freiwillige Steuererklärung oft lohnt
- 3 Wichtige Fristen zur Steuererklärung 2024
- 4 So funktioniert die Steuerberechnung: Ein kurzer Überblick
- 5 Beispiel: Mehr Erstattung durch höhere Werbungskosten
- 6 Wichtige Pauschalen und Freibeträge
- 7 Wie du Zeit bei der Steuererklärung sparst
- 8 Aufbau einer Steuererklärung: Der Hauptvordruck & Co.
- 9 Mehr Inhalte zum Thema Steuererklärung
- 10 Neues Buch: “100 Steuertipps, die jeder kennen muss 2025”
- 11 Fazit: Steuererklärung 2024 leicht gemacht
Wer ist verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben?
Im Wesentlichen unterscheidet das Finanzamt zwischen zwei Gruppen:
- Pflichtveranlagte: Personen, die zwingend eine Steuererklärung einreichen müssen. Dazu gehören:
- Selbstständige und Gewerbetreibende
- Personen mit unversteuerten Einnahmen (z.B. Mieteinkünfte)
- Verheiratete in Steuerklassen III und V
- Rentner, sofern sie mit ihren Einkünften den Grundfreibetrag überschreiten
- Personen mit Nebentätigkeiten in Steuerklasse VI (nicht zu verwechseln mit Minijobs)
- Bezieher von Lohnersatzleistungen über 410 € pro Jahr (z.B. Krankengeld, Elterngeld, Arbeitslosengeld I, Mutterschaftsgeld, Kurzarbeitergeld)
- Freiwillige: Personen, die nicht verpflichtet sind, jedoch freiwillig eine Steuererklärung abgeben dürfen. Das betrifft oft Arbeitnehmer, Beamte, Auszubildende und Studenten mit Einkünften in Deutschland.
Ob du zur Gruppe der Pflichtveranlagten oder Freiwilligen gehörst, wird für jedes Steuerjahr neu beurteilt. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass man durch einmalige Abgabe gleich jedes Jahr verpflichtet wäre. Das stimmt nicht! Für jedes Jahr wird neu entschieden, ob eine Pflicht besteht oder ob man sich freiwillig (und oft mit Vorteil!) zur Abgabe entschließt.
Warum sich eine freiwillige Steuererklärung oft lohnt
Die Zahlen sprechen für sich: Laut Statistischem Bundesamt erhalten freiwillig veranlagte Personen im Schnitt eine Steuererstattung von 1.063 €. Immerhin 57 % bekommen dabei zwischen 100 € und 1.000 € zurück. Wenn du also nicht verpflichtet bist, kann es sich durchaus lohnen, deine Erklärung abzugeben und dir womöglich einen ansehnlichen Betrag zu sichern.
Wichtige Fristen zur Steuererklärung 2024
- Pflichtveranlagte müssen ihre Erklärung für 2024 spätestens bis zum 31.07.2025 abgeben.Wer diese Frist versäumt, riskiert einen Verspätungszuschlag (mindestens 25 € pro angefangenem Monat) und mögliche Säumniszinsen.
- Pflichtveranlagte mit Steuerberater: Die Abgabefrist verlängert sich in der Regel auf den 30.04.2026.
- Freiwillige haben sogar vier Jahre Zeit, rückwirkend eine Steuererklärung einzureichen. Du könntest also beispielsweise im Jahr 2025 noch die Erklärung für 2021 bis 2024 machen.
So funktioniert die Steuerberechnung: Ein kurzer Überblick
Egal ob du Arbeitnehmer, Selbstständiger oder Vermieter bist – das Prinzip ist ähnlich:
- Einkünfte ermitteln (z.B. Lohn, Gewinn, Mieteinnahmen etc.)
- Werbungskosten und andere Abzüge geltend machen (z.B. Fahrtkosten, Homeoffice-Pauschale, Ausbildungskosten)
- Sonderausgaben anrechnen lassen (Renten-, Kranken-, Pflegeversicherungsbeiträge etc.)
- Steuervorteile nutzen (z.B. Handwerkerleistungen, haushaltsnahe Dienstleistungen)
- Berechnen lassen, ob es eine Erstattung oder Nachzahlung gibt
Durch gezielte Angaben kannst du dein zu versteuerndes Einkommen senken und damit oft einen ordentlichen Betrag zurückholen.
Beispiel: Mehr Erstattung durch höhere Werbungskosten
Das Finanzamt berücksichtigt für Arbeitnehmer automatisch eine Werbungskosten-Pauschale von 1.230 € (Wert für das Jahr 2024). Hattest du jedoch tatsächlich höhere Werbungskosten, kannst du diese angeben. Typische Posten sind:
- Fahrtkosten (Pendlerpauschale)
- Gewerkschaftsbeiträge
- Homeoffice-Pauschale
- Fachliteratur, Laptop, Büromaterial
- Telefon- und Internetkosten
- … und vieles mehr
Jede dieser Ausgaben mindert dein zu versteuerndes Einkommen, was sich in einer höheren Rückerstattung niederschlagen kann.
Wichtige Pauschalen und Freibeträge
Neben den Werbungskosten gibt es weitere Pauschalen und Freibeträge, die du in deiner Erklärung ansetzen kannst, ohne dass du zwingend Einzelnachweise brauchst (außer das Finanzamt fordert sie gezielt an). Wichtige Beispiele:
- Grundfreibetrag: 11.784 € für Ledige bzw. 23.568 € für Verheiratete
- Kinderfreibetrag: 6.612 € pro Kind
- Sparer-Pauschbetrag: 1.000 € auf Kapitalerträge bleiben steuerfrei
- Entlastungsbetrag für Alleinerziehende: 4.260 € fürs erste Kind, 240 € je weiteres
- Ausbildungsfreibetrag: 1.200 € für ein volljähriges Kind in Ausbildung außerhalb des Elternhauses
- Behinderten-Pauschbetrag: je nach Grad der Behinderung zwischen 384 € und 7.400 €
Wie du Zeit bei der Steuererklärung sparst
Wer seine Steuererklärung möglichst einfach abwickeln möchte, findet praktische Tools oder Softwarelösungen, die dich Schritt für Schritt begleiten. Nutzt du das kostenlose Elster Online, kannst du im Portal den Bescheinigungsabruf aktivieren. So werden viele Daten (z.B. von Arbeitgebern oder Versicherungen) automatisch in deine Erklärung übernommen.
Alternativ gibt es kostenpflichtige Programme, die dich mit zusätzlichen Steuertipps leiten und dir die optimale Eintragung erleichtern können. Zwar zahlst du hierfür eine kleine Gebühr, aber oft machen sich diese Programme durch Zeitersparnis und gezielte Hinweise zu Steuervorteilen bezahlt.
Aufbau einer Steuererklärung: Der Hauptvordruck & Co.
Eine Steuererklärung in Deutschland besteht in der Regel immer aus dem Hauptvordruck plus den passenden Anlagen, etwa:
- Anlage Vorsorgeaufwand (Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungen)
- Anlage N (Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit, Werbungskosten etc.)
- Anlage Kind (Kinderfreibetrag, Kindergeld)
- Anlage R (Rentenbezüge)
- Anlage AV (Riester-Verträge)
- Anlage Haushaltnahe Dienstleistungen (Handwerker, Gartenpflege usw.)
Je nach individueller Lebenssituation klickst du in Elster Online (oder der jeweiligen Software) die benötigten Formulare an und füllst sie Schritt für Schritt aus.
Mehr Inhalte zum Thema Steuererklärung
Wenn du tiefer in die Materie einsteigen und wissen möchtest, wie du im Detail deine Steuererklärung 2025 machst oder speziell die Anlage N ausfüllst, empfehlen wir dir folgende Artikel:
Steuererklärung 2025 mit Elster Online: Ausführlicher Leitfaden
– Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt die Steuererklärung online erledigen kannst.
Anlage N in Elster ausfüllen: Steuererklärung 2025 leicht gemacht
– Ein umfassender Ratgeber für alle Arbeitnehmer, Beamte und Auszubildende.
Neues Buch: “100 Steuertipps, die jeder kennen muss 2025”
Du möchtest noch mehr aus deiner Steuererklärung herausholen? Dann wirf einen Blick in das neue Buch
“100 Steuertipps, die jeder kennen muss 2025”. Darin erfährst du:
- Alle neuen Werte und Tricks für die Steuererklärung 2024
- 100 praxisnahe Tipps, um effektiv Steuern zu sparen
- Wie du jeden Tipp in der Erklärung einträgst
- Wie du dein Nettoeinkommen deutlich erhöhen kannst
- Eine 12-Schritte-Anleitung zur schnellen und kostenlosen Steuererklärung mit Elster Online
So schaffst du es, deine Erklärung in kurzer Zeit zu erledigen – ohne kompliziertes Fachchinesisch.
Fazit: Steuererklärung 2024 leicht gemacht
Egal, ob du pflichtveranlagt oder freiwillig abgeben darfst – eine Steuererklärung kann sich finanziell wirklich lohnen. Nutze die Bescheinigungsabruf-Funktion in Elster Online oder greife auf eine Steuersoftware zurück, um Zeit zu sparen. Vergiss nicht, alle möglichen Werbungskosten, Sonderausgaben und Pauschalen einzutragen, damit du dir eine möglichst hohe Erstattung sicherst.
Mit den hier vorgestellten Tipps bist du bestens vorbereitet, um deine Steuererklärung 2024 erfolgreich anzugehen. Viel Erfolg dabei und denk daran, die Fristen im Auge zu behalten!