In Norwegen gibt es ein Elternzeitmodell, das als Elterngeld bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Elterngeld in Deutschland, das in Form eines einkommensabhängigen Teils des Nettoeinkommens ausgezahlt wird, basiert das Elterngeld in Norwegen auf einem festen Betrag, der für einen bestimmten Zeitraum gezahlt wird. In Norwegen haben Eltern in der Regel Anspruch auf Elterngeld für insgesamt 49 Wochen, wovon 15 Wochen für die Mutter, 15 Wochen für den Vater und 19 Wochen aufgeteilt werden können, wie es für die Familie am besten passt. Das Elterngeld in Norwegen ist hoch und soll sicherstellen, dass Eltern während der Elternzeit ein angemessenes Einkommen erhalten.
Inhalt
Das Elternzeitmodell in Norwegen
In Norwegen haben Eltern Anspruch auf ein Elternzeitmodell, das es ihnen ermöglicht, sowohl nach der Geburt als auch nach der Adoption von Kindern Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Das norwegische Modell umfasst flexible Optionen für Mütter und Väter, die es ihnen ermöglichen, ihre Elternzeit an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Die staatliche Unterstützung in Norwegen ist darauf ausgelegt, eine maximale Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten.
Dauer und Höhe der Elternzeit
Eltern kommen in den Genuss von bis zu 49 Wochen Elternzeit mit vollem Gehalt oder 59 Wochen mit einem reduzierten Satz. Der Betrag variiert je nach Einkommen, allerdings liegt die Obergrenze bei 6 Gange des Basiswerts (G), was aktuell etwa 600.000 NOK pro Jahr entspricht. Diese Gestaltung fördert eine Gleichverteilung der Betreuung durch Mütter und Väter.
Flexibilität und Teilzeitoptionen
Ein herausragendes Merkmal des norwegischen Modells ist die Flexibilität der Eltern bei der Planung ihrer Elternzeit. Gleichzeitig haben Eltern die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, während sie weiterhin Elternzeit beziehen. Diese Regelung kommt vielen Familien entgegen, da sie eine Balance zwischen Beruf und Familie schaffen und gleichzeitig das Familieneinkommen aufrechterhalten können.
Das Elterngeld in Deutschland
Im Gegensatz dazu steht in Deutschland das Elterngeld, das Eltern nach der Geburt ihres Kindes erhalten können. Es ist vorwiegend eine finanzielle Unterstützung, die in den ersten 14 Lebensmonaten des Kindes gezahlt wird. Dieses Unterstützungssystem soll junge Familien entlasten und dazu ermutigen, die Familienzeit auszubauen.
Dauer und Höhe des Elterngeldes
In Deutschland können Eltern bis zu 14 Monate Elterngeld beantragen, wobei ein Elternteil höchstens 12 Monate beantragen kann. Die Höhe des Elterngeldes richtet sich nach dem Nettoeinkommen des Antragstellers und beträgt zwischen 300 EUR und 1.800 EUR monatlich. Bei Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit erhöht sich die Zahl der Monate, für die Elterngeld beantragt werden kann.
Varianten des Elterngeldes
Das Elterngeld kann in zwei Variationen beantragt werden: Basiselterngeld und ElterngeldPlus. Während das Basiselterngeld für die ersten 12 Monate gezahlt wird, können Eltern mit ElterngeldPlus bis zu 28 Monate Unterstützung erhalten, wenn sie während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten. Diese Regelung erlaubt es, die Elternzeit über einen längeren Zeitraum zu strecken, allerdings mit einer reduzierte monatliche Zahlung.
Unterschiede zwischen dem norwegischen Elternzeitmodell und dem deutschen Elterngeld
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem norwegischen Elternzeitmodell und dem deutschen Elterngeld ist der Grad der Flexibilität. Norwegen bietet deutlich mehr Optionen für die Verteilung der Elternzeit zwischen den Eltern. In Deutschland hingegen sind die Möglichkeiten begrenzter und stark vom Einkommen der Eltern abhängig.
Finanzielle Unterstützung vs. Elternzeit
Das norwegische Modell ermöglicht eine umfassendere finanzielle Unterstützung über einen längeren Zeitraum und fokussiert sich stärker auf die Lebensqualität von Familien. In Deutschland wird hingegen mehr Wert auf die unmittelbare finanzielle Unterstützung für die ersten Monate gelegt, was einige Eltern dazu führt, schneller wieder ins Berufsleben zurückzukehren und weniger Zeit mit ihrem Kind zu verbringen.
Einfluss auf die Väterbeteiligung
Norski Elternzeit Programm fördert aktiv die Väterbeteiligung durch die Einführung einer „Vaterquota“, die sicherstellt, dass Väter einen bestimmten Anteil der Elternzeit in Anspruch nehmen. Diese Politik hat dazu geführt, dass mehr Väter aktiv an der Erziehung ihrer Kinder beteiligt sind und traditionelle Geschlechterrollen aufbrechen.
Im Gegensatz hierzu ist die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Deutschland eher ungleich verteilt. Obwohl es Gesetze gibt, die die Vaterschaftszeit fördern sollen, sind viele Väter zurückhaltend, ihre volle Elterngeldansprüche in Anspruch zu nehmen, aus Angst vor beruflichen Nachteilen.
Gesellschaftliche Unterschiede und deren Auswirkungen
Der gesellschaftliche Druck und die kulturellen Normen haben in beiden Ländern einen großen Einfluss darauf, wie Elternzeit und Elterngeld genutzt werden. In Norwegen ist es gesellschaftlich anerkannt und sogar gefördert, dass Väter ihre Elternzeit voll ausschöpfen, während in Deutschland oft noch Skepsis und Vorurteile herrschen, wenn Väter eine längere Elternzeit in Anspruch nehmen.
Familienfreundliche Politiken und berufliche Integration
In Norwegen sind familienfreundliche Politiken tief in der Gesellschaft verwurzelt. Die Unterstützung für Eltern zieht sich durch viele Lebensbereiche, was sich positiv auf die Integration von Eltern in den Arbeitsmarkt auswirkt. In Deutschland steht die Herausforderung im Raum, berufstätige Mütter stärker zu unterstützen und >Väter zu ermutigen, aktiver an der Kindergartenzeit ihrer Kinder teilzunehmen.
Insgesamt bleibt das norwegische Modell ein Vorbild für viele andere Länder und wird oft als Ergebnis einer durchdachten und familienorientierten Politik angesehen, die in Deutschland noch vor Herausforderungen steht. Verbesserungspotenziale bestehen insbesondere in der Förderung der Väterbeteiligung und der Schaffung von gesellschaftlichen Normen, die eine gleichberechtigte Verteilung der Elternzeit unterstützen.
In Norwegen gibt es ein großzügiges und flexibles Elternzeitmodell, das es Eltern ermöglicht, gemeinsam bis zu 49 Wochen Elternzeit zu beanspruchen. Dabei erhalten sie einen Großteil ihres Einkommens als Elterngeld. Im Gegensatz dazu bietet das Elterngeld in Deutschland eine finanzielle Unterstützung für bis zu 14 Monate, wobei Eltern allerdings weniger Einkommen erhalten als während ihrer regulären Arbeit. Insgesamt kann festgehalten werden, dass das Elternzeitmodell in Norwegen umfassender und finanziell attraktiver ist als das Elterngeld in Deutschland.